Helmut M. Selzer
Pappenheim-Bieswang
 
   
 

  Meine Bank   -   will ich ihr vertrauen ? (2009 ff )

 
In Texten von 2008 (und späteren) schreibe ich vom Banken- und Börsen-Kapitalismus. Damit beziehe ich mich auf sog. 'System-relevante' Groß-Banken. Um meine Ansicht zu präzisieren :: Den im Wettbewerbs-Rausch taumelnden Groß- bis Mega-Organisationen des systemischen Kapitalismus gingen längst viele Maßstäbe eines 'ehrbaren' Kaufmanns / Bankers verloren.

Wie wir seit Jahren einsehen mußten, auch Banken können verspekuliert werden. Fatal ist, daß auch verspekulierte Bank-Unternehmen weiter damit rechnen, in ihren Krisen werde sie die Gesellschaft mit viel Steuer-Geld schon vor der Pleite bewahren.

Meine grundsätzliche Kritik wendet sich nicht gegen die für einen entwickelten Wirtschafts- und Zahlungs-Verkehr unabdingbaren Geld-Häuser, sprich Banken mit regionalem Bezug. Genossenschaftlich organisierte Banken (Raiffeisenbanken, Volksbanken, Sparda-Banken und einige überregional wirkende Genossenschafts-Banken) wie auch die Sparkassen haben (bisher weitgehend) den Reizen des schnellen und unvorstellbar hohen Profits widerstanden.

Da in der gegebenen Gesellschaft keiner ohne den mittels Banken abzuwickelnden Zahlungs-Verkehr gut überleben kann, also fast alle Menschen ein Bank-Konto führen, besteht ein nicht unbeträchtlicher Einfluß in den Händen der sog. 'kleinen Leute'. Es liegt an uns Banken-Kunden für Zahlungs-Verkehr, Kredit-Aufnahme und Geld-Anlagen solche Institute zu wählen, welche sich regional verantworten müssen und die (bisher zumindest) bewiesen haben, daß sie ethischen Grundsätzen (prinzipiell) folgen.

Wenn allerdings auch solche Unternehmen in falsche Hände gerieten (die diversen Landes-Banken-Desaster machten unheilvolle Verflechtungen offenbar), dann werde ich als aufgeklärt-aktiver Kunde der Leitung meiner Filial-Bank den aktuellen Unmut und meine kritische Meinung vortragen. Ich hoffe, die Damen und Herren Banker haben inzwischen gelernt, nicht nur höflich zuzuhören, sondern Kunden-Kritik nach 'oben' und in ihre Gremien weiter zu tragen.